Morton-Metatarsalgie / Morton-Neuralgie
Die Morton-Metatarsalgie ist ein selten erkanntes, allerdings auch nur selten auftretendes Krankheitsbild.
Es äußert sich als belastungsabhängiger Schmerz im Vorfuß mit Ausstrahlung in die mittleren Zehen besonders beim Tragen enger Schuhe. Die Schmerzen können blitz- oder attackenartig auftreten und halten zuweilen nach der Belastung noch an. Meist besteht ein Taubheitsgefühl an zwei zueinanderliegenden Zehenseiten. Am häufigsten zwischen der 3. und 4. Zehe, zuweilen zwischen der 2. und 3. Zehe. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Das Tragen von Einlagen kann die Problematik verstärken.
Als Ursache wird die Verdickung eines Schleimbeutels mit daraus resultierender Verlagerung des Interdigitalnervs zwischen die Köpfe der Mittelfußknochen angenommen, welcher dort komprimiert wird.
Differentialdiagnostisch kommen fasziale Dysbalancen, Spreizfußbeschwerden und Sehnenreizungen in Frage.
Therapie in der Osteopathie
Entscheidend ist die genaue Untersuchung. Liegt wirklich eine Morton-Metatarsalgie vor? Meist handelt es sich meiner Erfahrung nach um eine fasziale Dysbalance. Ist die Sensibilität tatsächlich für dieses Krankheitsbild spezifisch herabgesetzt ist die Diagnose gesichert. Ein Kompressionstest am Fuß für den entsprechenden Interdigitalnerv ist auch recht zuverlässig.
Eine rein lokale Behandlung ist initial meiner Erfahrung nach nicht zielführend. Meist sind ganze Faszienketten verspannt deren Lösung vorerst notwendig ist. Anschließend kann die lokale Behandlung am Fuß beginnen um den Raum für den Nerv wieder zu öffnen.
Zudem lassen sich Nerven ertasten und geübte Therapeuten spüren, welche Behandlung sie benötigen, um wieder in die Balance zu finden. Nerven lassen sich außerdem durch ein „Stretching“, Neurodynamik genannt, befreien.
Veränderungen im Gefühl, wie Missempfindungen oder Taubheit, lassen sich durch spezifische Berührung und Sensibilitätstraining verbessern.
Osteopathen schauen natürlich immer ganzheitlich auf ihre Patienten. Somit kümmern sie sich um weitere ursächliche Faktoren. Diese finden sich oft in Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen.
Sollte der zugehörige Schleimbeutel massiv entzündet sein und den Nerv schon geschädigt haben kann man zwar eine osteopathische Behandlung versuchen, allerdings dürfen dabei die Erwartungen nicht zu hoch sein. Alternativ ist eine Operation durch einen Fußchirurgen zu erwägen.