Karpaltunnelsyndrom

Bei dem Karpaltunnelsyndrom handelt es sich um eine Kompression des Nervus medianus am Handgelenk. Aufgrund seiner Häufigkeit kann man es nahezu als Volkskrankheit bezeichnen.

Erkennen läßt es sich vor allem daran, dass zu Anfang, meist nachts, die Hand schmerzt oder einschläft. Dies betrifft eher die Daumen-, als die Kleinfingerseite und eher die Handfläche und die Fingerkuppen, als die Handrückseite. Im Verlauf machen sich diese Beschwerden auch tagsüber bemerkbar, vor allem bei Tätigkeiten, bei denen die Hand längere Zeit abgewinkelt ist. Ausschütteln der Hände, Pumpbewegungen oder Variieren der Arm- bzw. der Handposition bringen Erleichterung.

Ohne Behandlung kann es später zu dauerndem Kribbeln, Gefühllosigkeit und manchmal auch zu Kraftverlust im Daumen kommen. Der Verlauf kann jedoch auch milde sein, so dass nur gelegentlich Probleme auftreten und die Symptome sich nicht weiter verstärken oder auch rückläufig sind.

Auslöser

Meist steht die Problematik in Zusammenhang mit ausgeprägten Verspannungen in der Hand, dem Unterarm oder der Schulter. Dies kann durch die Arbeit am PC ( Maus, Tastatur ), Halten des Handys, durch das Spielen von Musikinstrumenten oder andere länger dauernde Belastungen verursacht sein. Auch Verspannungen des Halses können mit eine Rolle spielen.

Schwangerschaft, Sehnenscheidenentzündung, Diabetes, Polyneuropathie oder eine vorausgegangene Handgelenksfraktur erhöhen die Wahrscheinlichkeit für ein Karpaltunnelsyndrom. Zudem tritt es familiär gehäuft auf.

Diagnose

Durch eine eingehende Befragung und Tests läßt sich oft schon die Diagnose stellen. Zusätzlich zum Karpaltunnelsyndrom kann eine Daumensattelgelenksarthrose vorliegen, welche das Karpaltunnelsyndrom schlimmer erscheinen läßt, als es eigentlich ist. Differentialdiagnostisch muß an eine Bandscheibenproblematik der Halswirbelsäule gedacht werden. Zuweilen liegt auch eine Kompression von Nerven innerhalb der Hand vor, was es unerfahrenen Untersuchern erschwert die Lokalisation der Kompression aufzufinden.

Bei Unsicherheit kann ein Neurologe mithilfe elektrischer Messungen, Ultraschalluntersuchungen, MRT oder anderer Verfahren, Diagnosen erhärten oder verwerfen.

Therapie in der Osteopathie bei Karpaltunnelsyndrom

Meist steht vorerst das Lösen der Verspannungen im gesamten betroffenen Arm, dem Schultergürtel und eventuell des Halses im Vordergrund. Anschließend können gezielt betroffene Areale, z.B. in der Hand, therapiert werden, um den Raum für den Nerv wieder zu öffnen.

Zudem lassen sich Nerven ertasten und geübte Therapeuten spüren, welche Behandlung sie benötigen, um wieder in die Balance zu finden. Nerven lassen sich außerdem durch ein „Stretching“, Neurodynamik genannt, befreien.

Kraft und Koordination können nach der Dekomprimierung des Nerven wieder optimiert werden. Veränderungen im Gefühl, wie Missempfindungen oder Taubheit, lassen sich durch spezifische Berührung und Sensibilitätstraining verbessern.

Osteopathen schauen natürlich immer ganzheitlich auf ihre Patienten. Somit kümmern sie sich um weitere ursächliche Faktoren. Diese finden sich oft in Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen.

Hilfreich kann zudem das vorübergehende nächtliche Tragen einer Schiene für das Handgelenk sein.

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