Bevorzugte Behandlungsmethoden

Fascilance

Aus osteopathischer Sicht bzw. aus Sicht der Fascilance sind Schmerzen oft verbunden mit qualitativen faszialen Dysbalancen. Schafft es der Körper diese zu beheben, was unter anderem durch einen Therapeuten gelingen kann, der als Katalysator wirkt, lösen sich auch die Schmerzen.

Das Besondere an dieser Methode der Faszienbehandlung ist das Ertasten nicht nur struktureller Veränderungen in den Faszien, sondern vor allem qualitativer Dysbalancen. Dies erfordert eine hohe Sensitivität des Therapeuten. Auch die Balancierung dieser Dysbalancen erfolgt sehr feinfühlig.

Wenn Sie eine gute Empfindungsfähigkeit haben, können Sie die Lösung der faszialen Veränderungen mitverfolgen. Meist fühlt es sich an wie eine Spannungslösung, ein Pulsieren, ein leichter Stromfluß, Wärme oder eine leichte Ausstrahlung.

In den Faszien befinden sich zahlreiche unterschiedliche Rezeptoren. Die Informationen aus diesen Rezeptoren dienen nicht nur der Schmerzwahrnehmung, sondern sind auch für die Wahrnehmung von Bewegung und Spannung wichtig. Bei Dysbalancen in den Faszien werden diese Rezeptoren beeinträchtigt. Es ist ähnlich, wie wenn Schneeflocken auf den Sensoren beim Einparken Ihres Autos liegen. Dies erschwert das Einparken erheblich. Wenn das Gehirn nicht genau weiß, was sich im Körper abspielt, kann es diesen auch nicht gut steuern.

Diese Sichtweise auf das Zusammenspiel von Faszien und Bewegung erklärt, warum Dysbalancen in den Faszien zu neurologischen Symptomen wie Kraftverlust, Koordinationsstörungen oder Schwindel führen können. Sind es Dysbalancen in den Faszien die für die neurologischen Symptome verantwortlich sind, führt die Balancierung der Faszien zur Beseitigung der Symptome. 

Neurozentrierte Osteopathie

Die immensen Fortschritte in den Neurowissenschaften und die weltweite Vernetzung neurozentrisch agierender Therapeuten hat unser Wissen über die Funktionsweise unseres Nervensystems und wie wir es positiv beeinflussen können enorm vorangetrieben.

Basis für eine koordinierte, kraftvolle und schmerzfreie Bewegung sind gut funktionierende Sinne. Jeder dieser Sinne läßt sich z.B. nach Verletzungen, Nervenkompressionen oder auch Schädigungen des zentralen Nervensystems wieder trainieren.

Beispiel: Gar nicht so selten ist die Wahrnehmung an der Fußsohle nach einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule nicht mehr 100%. Ein gutes Wahrnehmungsgefühl an der Fußsohle ist aber Voraussetzung für ein stabiles Stehen, ein ausgewogenes Gangbild, eine gute Kraftentfaltung und letztlich Schmerzfreiheit.
Die Sensibilität an der Fußsohle läßt sich meist leicht und schnell trainieren. Sobald das Gehirn die Wahrnehmung für die Fußsohle zurückgewonnen hat, fährt es die Kraft wieder hoch, die Koordination kann sich verbessern und das Gehen kann flüssiger und schmerzfreier werden.

Grundsätzlich ist es mit allen unseren Sinnen so. Auch z.B. mit den Augen. Ist das Sehen nicht optimal, was im Rahmen unserer bildschirmbestimmten Welt eher die Regel ist, ist nicht nur das Sehen beeinträchtigt, sondern kann es auch zu Problemen der Halswirbelsäule kommen, da die Bewegungen der Augen und des Halses unmittelbar miteinander verknüpft sind. Werden nun die Bewegungen der Augen trainiert, vor allem das Sehen zu den Seiten und das periphere Sehen, also die Wahrnehmung von z.B. Bewegung außerhalb des scharfen Sehens, verbessert sich wieder die Beweglichkeit des Halses. Zudem sind Sinnesfunktionen verknüpft, wie z.B. räumliches Sehen und räumliches Hören. So läßt sich auch der eine Sinn durch den anderen Sinn stimulieren.

Im Rahmen der neurozentrischen Osteopathie werden meist folgende Sinnesleistungen aktiviert. Entweder, um diese selber zu verbessern, Einfluß auf die anderen Sinne zu nehmen oder Koordination, Kraft und Schmerzfreiheit zu verbessern.

Oberflächensensibilität

Im Beispiel oben schon erwähnt.

Tiefensensibilität

Für diese Wahrnehmung gibt es im Muskelfasziensystem und in den Sehnen extra spezialisierte Rezeptoren, die Muskelspindeln und die Sehnenspindeln. Sie gewährleisten, dass das Gehirn immer genau weiß, in welcher Stellung sich unsere Gelenke befinden, welche Spannung in unseren Muskeln herrscht und was für eine Bewegung gerade stattfindet. Wenn das Gehirn darüber nicht mehr genau informiert wird, weil die Muskeln und Faszien verspannt und verklebt sind und somit die darin befindlichen Rezeptoren nicht mehr richtig funktionieren können, kann unser Gehirn Bewegungen nicht mehr exakt steuern und fährt vorsichtshalber auch die Kraft herab.
Für die Befreiung der im Muskelfasziensystem befindlichen Rezeptoren wende ich Fascilance, eine sanfte und doch wirksame Behandlungsform an. Anschließend kann über die Durchführung fein abgestimmter Bewegungen mit leichten oder stärkeren Widerständen die Koordination und Kraft wieder aufgebaut werden.

Gleichgewichtssinn

Das eigentliche Sinnesorgan hierfür liegt im Innenohr. Es hilft uns bei allen erdenklichen Bewegungen das Gleichgewicht und die Orientierung zu halten.
Zudem und das wissen wir normalerweise nicht, steuert es über Reflexe die Bewegungen der Augen, tonisiert unseren Rumpf und aktiviert unsere Beinstrecker.
Fällt das Gleichgewichtsorgan auf einer Seite plötzlich aus, haben wir eine Fallneigung zu der entsprechenden Seite, da die Beinmuskulatur auf dieser Seite nicht mehr entsprechend aktiviert wird, die Bewegungen unserer Augen können wir nur mit Mühe kontrollieren, uns ist schwindelig und wir kämpfen mit Übelkeit.
Dieses Wissen läßt nun erahnen, dass eine gute Funktionsweise dieses Organs für uns sehr sehr wichtig ist. Mit verschiedenen Tests kann man dieses Sinnesorgan prüfen und es gibt viele Übungen um dessen Leistungsfähigkeit zu reaktivieren bzw. zu steigern.

Sehsinn

Gutes sowie schlechtes Sehen wirkt sich unmittelbar auf die Spannung der Halsmuskulatur aus, kann in Zusammenhang mit Kopfschmerzen stehen, wirkt auf das Gangbild und das Gleichgewicht und ist z.B. bei Ballsportarten ein immens wichtiger Faktor für Erfolg oder Misserfolg. In Zusammenhang mit dem Sehsinn gibt es einige wichtige Parameter die sich überprüfen und trainieren lassen.

  • Den Blick ohne Anstrengung in verschiedenen Augenpositionen halten
  • Leichtes und kontrolliertes Bewegen der Augen in unterschiedlichen Tempi
  • Peripheres Sehen, das Sehen der Umgebung ohne direkt hinzuschauen
  • Sakkaden bzw. Blicksprünge
  • Bifokales Sehen, also ein Sehen, bei dem beide Augen auf jede Distanz optimal zusammenarbeiten.
  • Akkomodation, die nah-fern Anpassung der Augen
  • Lichtanpassung der Pupille
  • Sehschärfe

Auch wenn wir es nicht merken ist es eher eine Ausnahme, wenn unsere Augen alle diese Funktionen mühelos bewältigen.

Der Hörsinn, der Geruchssinn und der Geschmackssinn werden seltener geprüft und trainiert oder zur Aktivierung des zentralen Nervensystems genutzt.
Aber auch hier: Duftstoffe wirken unmittelbar auf unsere emotionalen Zentren. Es kann z.B. sein, dass der Volleyballspieler seinen Ausfallschritt nach links nicht mehr geschmeidig durchführen kann, da er dabei einen Unfall erlitten hatte. Durch ein Riechen an einer Essenz unmittelbar vor dem Ausführen des Ausfallschrittes normalisiert sich die Bewegung wieder.

In Zusammenhang mit COVID-19 bzw. Long COVID kann es natürlich auch direkt zu Geruchsstörungen / Anosmie oder Geschmacksstörungen / Ageusie kommen.

Des Weiteren ist die Motorik natürlich auch direkt über das Training der Koordination, der Kraft und der Beweglichkeit zu beeinflussen. Dazu gehört auch die Atmung, die Teil der Motorik ist.

Elemente der neurozentrierten Osteopathie

Fascilance: Behandlung der Faszien und der darin liegenden Rezeptoren und Nerven, damit das Gehirn jederzeit über jede Bewegung des Körpers informiert ist und um Nerven, wie z.B. den Nervus medianus, im Rahmen eines Karpaltunnelsyndroms zu befreien.

Neurodynamik: Eine Art „Stretching“ für die Nerven damit diese über ihren gesamten Bewegungsumfang frei beweglich sind. In den Nerven gibt es kleine Nerven für den Nerv selber, die Nervi nervorum. Ihre Aufgabe ist es den Zustand des Nerven zu detektieren und an das Gehirn zu übermitteln. Kann der Nerv nicht frei Gleiten wird das Gehirn darüber informiert und modifiziert die Motorik. Direkt nach dem „Stretching“ kann die Muskelkraft bedeutend höher sein als vor der Anwendung.

PNF: Eine von Physiotherapeuten entwickelte Behandlungsmethode mit fein abgestimmten Bewegungen und gezielten Widerständen um die Koordination und Kraft zu verbessern.

Ossäre Techniken: Knochen sind hohen Belastungen ausgesetzt und müssen sehr flexibel auf diese reagieren um nicht zu brechen und um Druck auf Gelenke abzupuffern. Dies geschieht unter anderem durch einen Wassergehalt zwischen 20% und 30%. Zahlreiche Nerven enden in ihnen die den Zustand des Knochens ständig an das Gehirn senden. Im Rahmen von z.B. Unfällen, aber auch länger bestehenden Muskelverspannungen können auch Knochen verhärten. Darüber wird das Gehirn informiert woraufhin es die Motorik ändert. Für eine optimale Motorik können auch diese tief liegenden Verhärtungen gelöst werden.

Craniosacrale Therapie: Behandlung des Kopfes, seiner Knochen und der inneren Schädelräume, sowie der gesamten Wirbelsäule um z.B. die Zirkulation, z.B. für die Durchblutung des Gehirns, zu beeinflussen.

Neurofunktionelle Integration: Dieses System nutzt unter anderem spezifische Kontakte z.B. am Kopf, um das Nervensystem zu aktivieren. Begründer ist Dr. Philip Eckardt.

Neuroathletik bzw. Neurozentriertes Training: Ein aus dem Spitzensport nicht mehr wegzudenkendes neurologisch orientiertes Training. Bekanntester deutscher Neuroathlet ist Lars Lienhard, der die deutsche Nationalelf 2014 nach Brasilien begleitete, wo sie bekanntlich die Weltmeisterschaft errang. Basis dieses Trainings ist das von Dr. Cobb entwickelte Z-Health.

Natürlich arbeite ich auch mit bekannten Verfahren wie Testung der Beweglichkeit von Gelenken und deren Mobilisation.

Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte gerne an mich.

Haben Sie Fragen? Rufen Sie mich gerne an: 0173 – 365 77 77